Trotz neuer Bezugspreise: Eon hebt den Gaspreis an
veröffentlicht: 16.08.2012
Deutschlands größter Energiekonzern Eon wird die Preisvorteile aus den neuen Verträgen, die unter anderem mit Gazprom und Statoil vereinbart wurden, nicht an die Endverbraucher weitergeben. Obwohl das Unternehmen jetzt einen deutlich niedrigeren Gaspreis bezahlt und dadurch knapp 1,2 Milliarden Euro in die Kassen gespült wurden, bleibt es bei der angekündigten Tarifanpassung für Verbraucher. Eon-Chef Johannes Tyssen begründet diese Entscheidung damit, dass der Gaspreis bislang immer subventioniert worden war und man den Rohstoff teurer eingekauft als verkauft habe. „Wir haben bei jedem Gasmolekül draufgezahlt“, so Tyssen.
Angesichts der Halbjahreszahlen, die einen nachhaltigen Konzernüberschuss von 3,3 Milliarden Euro (über 300 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum) und einen Umsatz von 65,4 Milliarden Euro ausweisen, dürfte der höhere Gaspreis vielen Kunden bitter aufstoßen. Auch Verbraucherschützer sind empört. „Sollte Eon die Preiserhöhung zum 1. September vornehmen, raten wir den Kunden, den Vertrag zu kündigen und den Anbieter zu wechseln“, erklärte der Energierechtsexperte der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen, Jürgen Schröder, gegenüber dem Handelsblatt. Aus seiner Sicht müssten die Kunden von den günstigeren Bezugspreisen profitieren. Denn Versorger dürften die Preise erhöhen, müssten sie aber auch senken. Sie seien dazu verpflichtet, Preissenkungen an die Kunden weiterzugeben.
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